Jedes Jahr im Mai erblüht das Zentrum der Barockstadt Noto in Siziliens Südosten in leuchtenden Farben – und das wortwörtlich, denn dann schmückt das Blumenmeer des Festivals Infiorata di Noto die Region und Weltkulturerbe Val di Noto. Sowohl Einheimische und Besucher sind immer wieder gleichermaßen entzückt. Doch auch außerhalb der Festivaltage ist der Ort einen Abstecher wert.

Mit Sizilien – Italiens größter Insel – verbinden wir endlose Sommer, azurblaues Meer, die feinsten Meeresfrüchte und selbstgemachtes Gelato. Erfahren Sie hier, wo im Schatten des Ätna nicht nur eine jahrtausendealte Kultur, sondern auch pure Lebensfreude gedeiht. Ein Ausdruck dieser Daseinsfreude ist das Festival Infiorata di Noto, ein blumiger Gruß an den Frühling in einer absolut bereisenswerten Region.

 

Val di Noto – eine malerische Region

Das sogenannte Val di Noto, die Region im südöstlichen Teil der Insel Sizilien, ist in Europa einmalig und insbesondere für die folgenden acht Barockstädte bekannt: Catania, Caltagirone, Militello, Modica, Palazzolo Acreide, Ragusa, Scicli und Noto selbst bilden den, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten, Bezirk.

Das Val di Noto ist zugleich Höhepunkt und Blütezeit der opulenten barocken Kunst und Architektur – wie die UNESCO bei der Verleihung dieses Titels befand. Dass die „Nuoto“, wie die Gemeinde im örtlichen Dialekt genannt wird, und seine Nachbarstädte ihren heutigen Stellenwert einem verheerenden Erdbeben verdanken, scheint widersprüchlich. Doch dazu später mehr.

Die Infiorata di Noto – eines der wichtigsten Ereignisse auf Sizilien

Dem Wochenende rund um den dritten Sonntag im Mai fiebert die ganze Region entgegen, denn dann zeigt sich der Ort Noto bei der Infiorata di Noto von seiner farbenfrohen Seite. Zwischen der Flaniermeile des Corso Vittorio Emanuele und der Via Cavour, unweit der Cattedrale di San Nicolò und gesäumt von den unzähligen kleineren und größeren Palazzi der Altstadt, haben Tourismusverband, Kulturvereine und Pfadfindergruppen in liebevoller und monatelanger Vorbereitung ein Kunstwerk geschaffen, das auf der ganzen Welt seinesgleichen sucht. Die Infiorata di Noto verzaubert nicht nur Touristen, auch die Einwohner sind jedes Jahr aufs Neue begeistert. Entdecken Sie HIER schonmal die Einzigartigkeit dieses Festivals.

Der blumige Gruß an den Frühling

Einen Blumenteppich – ach was, ein richtiges Meer aus 400.000 Blumen, 700 Quadratmeter groß, präsentieren die Veranstalter staunenden Einwohnern und verblüfften Gästen in der Via Corrado Nicolaci. Es ist ein buntes Fest, keinem Stadtheiligen gewidmet und keiner Madonna, sondern einfach ein Gruß an den Frühling. 16 aus Blütenblättern zusammengesetzte Blumenmosaike – zwei für jede Stadt – repräsentieren die acht Gemeinden des Val di Noto, die sich auf die fruchtbarste Zeit des Jahres freuen.

Vom Kirchturm von San Carlo haben Sie übrigens ein wundervolles Panorama über die Via Nicolaci, die gesamten Blumenkunstwerke und die Märkte, die in der unmittelbaren Umgebung der Infiorata stattfinden und die Sie natürlich ebenfalls besuchen sollten.

Ein Erdbeben löschte die Antike fast vollständig aus

Während andere sizilianische Gemeinden von ihrer Geschichte und von antiken Stätten geprägt worden sind, so sind die Städte im Val di Noto deutlich jünger. Sizilien ist eine Region mit extremer tektonischer Aktivität – der stets brodelnde Ätna ist ein sichtbares Zeugnis. Immer wieder kommt es zu mitunter heftigen Erschütterungen der Erde, weil sich hier – quälend langsam, aber unaufhaltsam – die afrikanische Kontinentalplatte unter die europäische schiebt.

So wurde 1693 das antike Noto (lateinisch Netum) und die Umgebung von einem verheerenden Beben vollständig zerstört. Zehn Jahre später haben Rosario Gagliardi und Vincenzo Sinatra damit begonnen, den Ort generalplanmäßig wieder zu errichten, im rechtwinkligen Raster und einheitlichen Stil. Auch die Kirchen und die Kathedralen, die Palazzi und die Wohnhäuser, die beeindruckenden Treppen und die Monumente der Stadt baute man ab 1703 in dieser opulenten Barockform wieder auf – im gesamten „Val“. Noto selbst gilt allerdings als Kapitale dieses Baustils.

Die Kirchen, Palazzi und Monumente von Noto

Anderenorts findet man häufig Altstädte mit „verwinkelten Gassen“: Davon kann in Noto keine Rede sein. Denn die Stadtbaumeister legten den Neuaufbau rasterförmig an, was dem Zentrum allerdings einen ganz eigenen Charme verleiht. Wer die Barockstadt besucht, sollte unbedingt ihre imposanten Kirchen besichtigen:

  • das frühere Benediktinerkloster Santa Chiara, von deren Terrasse Sie einen exzellenten Überblick haben
  • San Francesco all’Immacolata mit ihren Schätzen
  • die fünfkuppelige San Domenico
  • die Kathedrale San Nicolò mit ihrer beeindruckenden Fassade aus Kalkstein und den schneeweißen Säulen und Ornamenten, wiedererrichtet 1990 nach einem abermaligen Erdstoß 1990
  • das Monastero del S. Salvatore und seinen Aussichtsturm mit Panoramablick

 

Prachtvolle Architektur in Noto

Über diese Gotteshäuser hinaus ist die Stadt geprägt von weiteren prachtvollen Bauten und öffentlichen Plätzen, vom bunten Treiben der Einheimischen und Touristen, die auf der Piazza XVI Maggio vor dem Caffè sitzen oder sich ein Eis in der Gelateria holen. Sehenswert ist auch die mächtige Porta Reale, ein Triumphbogen, der über der Hauptverkehrsader Corso Vittorio Emanuele thront. Ebenso faszinierend sind die Palazzi Ducezio und Nicolaci und die ehemalige Markthalle, die heute ein Veranstaltungsort für Konzerte ist.

Und was wäre eine italienische Gemeinde ohne Brunnen? Die Fontana d’Ercole (direkt gegenüber von San Domenico) bildet den Mittelpunkt eines kleinen Parks mit einigen Palmen und einer stattlichen Zeder. Als grüne Oase, im gemütlichen Zentrum von Noto, lädt dieser Ort zu einem ausgedehnten Augenblick des Verweilens ein.

Antike Nachbarstätte und ein Ausflug ins Vendicari

Der Ort Noto Antica bzw. Neton liegt ein paar Kilometer nordwestlich der Stadt. Noto Antica wurde vermutlich im dritten Jahrhundert vor Christus gegründet – oder sogar noch früher. Gründer waren die sogenannten Sikelern, die griechischen Kolonisten im Osten der Insel. Neben Katakomben und hellenistischen Gräbern haben Archäologen hier eine ganze Nekropole (Begräbnisstätte der Antike) freigelegt.

Das Naturschutzgebiet Vendicari

Die Region um Syrakus (Siracusa) ist eigentlich ziemlich trocken, doch nur 25 Kilometer südlich befindet sich ein großes mooriges Gebiet.  Dieses etwa 1.500 Hektar große Gebiet ist nur einen Katzensprung von Noto entfernt und bietet eine vorübergehende Heimat für Zugvögel, Störche, Reiher, Stelzenläufer, Kormorane und Flamingos.

Vier Eingänge führen Besucher in diese geheimnisvolle Welt des Naturschutzgebietes Vendicari, das nicht nur Moore beherbergt, sondern auch Heidelandschaften, Salinen sowie Sand- und Felsküsten. An den fünf Stränden des Naturreservats lockt das blaue, kristallklare und überaus saubere Wasser des Golfo di Noto. Wenn Sie das Reservat zu Fuß erkunden möchten, was im Übrigen sehr zu empfehlen ist, entdecken Sie immer wieder Ausgrabungsstätten und die Überreste mittelalterlicher und sogar antiker Besiedlung.

Restauranttipps in Noto

Das Val di Noto und seine zahllosen Attraktionen machen einerseits Appetit auf mehr – andererseits aber auch sehr hungrig. Überall in Noto selbst, besonders jedoch im Centro Storico finden Sie eine Vielzahl an Restaurants, Pizzerien, Pasticcerien und Trattorien, von denen wir Ihnen die folgenden ans Herz legen möchten:

  • Il Geranio – bekannt für seine hervorragende Pizza, die mit einer antiken Mehlsorte gebacken wird
  • Trattoria al Buco – tradizionelles sizilianisches Essen
  • Rosso Tannico – wunderschöne Atmosphäre direkt auf der Piazza
  • Ristorante Dammuso – hervorragende sizilianische Küche mit  regionalen Produkten

Ausklingen lassen Sie die Tage in Noto am besten in einer der zauberhaften Bars, wo Sie einen gepflegten Digestif oder ein Glas des hervorragenden Weins der Region serviert bekommen.

Unterkünfte bei Noto


Casa Marianna – Komfortable Ferienwohnung am Meer in Avola

Nur 100 Meter trennen Sie in dieser zauberhaften Unterkunft vom Strand. Zudem lässt die großzügige Terrasse jederzeit vollen Meerblick zu. Komfortabel ausgestattet empfängt das Casa Marianna seine Gäste und wird so zum perfekten Urlaubsdomizil.

In Avola gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur abwechslungsreichen Feriengestaltung, doch auch die Nähe zum oben umworbenen Noto macht einen Abstecher dorthin absolut attraktiv.

 


Villa Rosella – Ferienhaus in Calabernardo/Noto

In der Villa Rosella wird Gastfreundschaft großgeschrieben. Genießen Sie die Herzlichkeit des Eigentümerpaares Rosella & Ettore und lassen Sie die Seele baumeln.

Nur 8 km vom idyllischen Fischerdorf Calabernardo entfernt befindet sich Noto. Noch näher liegt dann der Strand von Calabernardo, denn in nur 150 Metern ist dieser zu Fuß erreichbar.

 


Masseria degli Ulivi – Hotel mit Pool in Villa Vela/Noto

Ein elegantes Landgut – das erwartet Sie in der Masseria degli Ulivi.

Authentisch und nur einen Katzensprung von Noto entfernt. Entspannen Sie mit Blick auf die malerische Hügellandschaft Südostsiziliens, umgeben vom Duft der Oliven-, Zitronen- und Granatapfelbäume.

 

Veröffentlicht in: Allgemein